24.05.2003 81. Leintal-Chorfest
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Am 24.05.2003 fand das Leintalchorfest in Massenbach statt.
Nachfolgend der Bericht der Heilbronner Stimme: Singend und swingend durch die ganze Welt
„Es zieht unser Lied in die Welt“ – unter diesem Motto feierten die acht Chöre der Leintal – Sängervereinigung am Samstag zum 81. Mal ihr alljährliches Chorfest. Zahlreiche Gäste füllten die Mehrzweckhalle in Massenbach – auch, um dem Massenbacher Männerchor „Eintracht“ zu seinem 130jährigen Jubiläum zu gratulieren. „In Freud und Leid zum Lied bereit“ hat sich der Verein auf seine dekorative Fahne geschrieben. Sie zeigt einen Schwan mit ausgebreiteten Flügeln vor einer Leier auf blauschwarzem Tuch. Haben die Vereinsgründer 1873 geahnt, als sie einen Schwan zu ihrem Symbol wählten, dass nicht nur Freud, sondern vor allem Leid, die vielen künftigen Sänger – Generationen mit ihrem Gesang begleiten werden? Durch Kaiserreich, Weimarer Republik und Nazizeit hat sich der Chor gesungen. Und er wird, während der zwei Weltkriege, wahrhaftig manchen Schwanengesang angestimmt haben. „Spiel mir eine alte Melodie“ sangen die Männer von „Eintracht“ zum Auftakt der Veranstaltung. Viele Lieder, viele Melodien, die sie kennen und singen, kannten und sangen bereits die Männer, die den Verein einst gründeten. Lieder verbinden die Menschen mit den Menschen, die vor ihnen die Welt bewohnten. Und sie verbinden sie mit ihren Zeitgenossen weltweit. „Lieder künden von Ereignissen und persönlichen Schicksalen, von menschlichen Stärken und Schwächen, sowie von geheimen Wünschen und eigenen Gefühlen“, sagte der Vorsitzende Heinz Kunert in seiner Festrede über dieses überaus lebendige Kulturerbe. Frankenbach, Neckargartach, Leingarten, Schwaigern, Stetten, Massenbach und Massenbachhausen – das Leintal sang. „Gemeinsames Singen schafft ein unvergleichliches Gefühl der Zusammengehörigkeit.“ Sie träfen sich nicht zu einem Sängerkrieg, betonte Kunert, die Gemeinschaft stünde im Vordergrund. Eine Gemeinschaft aus acht Chören unterschiedlichster Prägung. Männerchöre mit etwa 20 Sängern, wie „Eintracht“. Oder große gemischte Chöre, die bis zu 70 Personen auf die Bühne bringen, nebst Schlagzeug, Bass und Piano wie der „Liederkranz Leingarten“. Traditionelle Feierlichkeit war ebenso vorhanden wie Pep und Pfiff eines so jungen Chores wie „Edelweiß“ aus Stetten. Die Chöre bewegten sich, je nach Temperament und Ausstattung, singend und swingend durch die ganze Welt: Sterne leuchteten am tiefblauen Himmelszelt über Russland, die Saale meanderte still vor sich hin und durch die Straßen Rios wälzte sich ein ausgelassener Festzug. Schnulze traf auf Welthit, traf auf Gospel, auf Shanty, um von alten Chorsätzen abgelöst zu werden. „Mund“ reimte sich auf „Herzensgrund“. Und „der Pickel auf dem Rücken“ reimte sich auf „ausdrücken“. Der bevorzugte Aufenthaltsort der Sängerinnen und Sänger war Latein – und Südamerika. Rumba, Salsa, Samba waren die Rhythmen des Abends. Die Zuhörer ließen sich von der unbekümmerten Lebensfreude, die diese Musik ausstrahlt, anstecken. „Ramona – zum Abschied sage ich dir good bye“, sangen sie einträchtig, die Männer von „Eintracht“. Kein Schwanengesang, trotz der Schwierigkeiten, die gerade Männerchöre haben, Nachwuchs zu finden. Lieder ziehen in die Welt, und immer werden sich Menschen finden, die sie weitertragen.